Auch hier hieß es dranbleiben , an der einmal gestellten Aufgabe . Miteinander laufen , auch wenn der Abstand mal größer ist . Im Trab das Pferd rückwärts an den Bauchnabel ziehen .
Neben dem Fahren reitet Inken Hinnerk jetzt auch . Er darf noch in einer sehr freien Haltung laufen . Soll er doch erstmal Takt , Tempo und Gleichgewicht halten . Die gute Bodenarbeit hilft ihm da sehr . Er reagiert sehr fein auf ihre Gewichtshilfen und versucht immer raus zu finden , was Inken von ihm erwartet .
Diese Fotos wurden Ava Besitzerin Hilke geschickt , nachdem sie Hinnerk auf unseren Seiten entdeckt hatte .
Inken hat Hinnerk dieses Jahr ganz viel einspännig gefahren . Sie hat es langsam aufgebaut und ihn mit Spaziergänge an vieles in der Umgebung gewöhnt . Gefahren wird nur mit erfahrenen Helfern , so dass immer einer abspringen kann , wenn Hinnerk unsicher wird und sich fürchtet . Die links Wendungen sind für ihn ein großes Problem . Durch seine Spannungen stößt er vorne links an die Deichsel und hinten rechts ebenfalls . Ist dann vor ihm noch etwas , was er als gefährlich einstuft , findet er nur noch den Weg in die Höhe . Das ist unangenehm und nicht ungefährlich . Da hilft nur Ausspannen und ihn beruhigen . Ihm den richtigen Weg ohne Deichsel zeigen . Inken hat sich Hilfe organisiert , damit Hinnerk lernt , dass es für ihn eine bessere Lösung gibt .
Hinnerk zeigte erst so gar kein Interesse . Erst nachdem Inken ihn deutlich aufgefordert hatte , sich zu bewegen , war er ganz bei der Sache . Und dann ist Hinnerk erstaunlich leichtfüssig und wendig . Auch bei ihm war das Thema : Inken läuft rückwärts , er trabt auf sie zu und hält dabei den immer gleichen Abstand . Zum Erklären wurden hier auch Halfter und Strick genutzt .
Hinnerk ließ sich dieses Mal etwas mehr bitten und bekam deshalb zur Erklärung kurz mal Halfter und Strick . So konnte Inken ihm besser erklären ihr wirklich in die Wendung zu folgen .
Hinnerk begeisterte mit seiner Mitmachbereitschaft und seiner Wendigkeit . Er reagiert fröhlich auf Inkens Einladungen und mag gerne bei ihr sein . Körpersprache ist das Zauberwort .
Die erste Ausfahrt seit Hinnerk in St. Annen wohnt war völlig entspannt . Inken hat ihm viel Zeit zum Ankommen gelassen und erstmal an einer allgemeinen Vertrauensbasis gearbeitet .Das zahlt sich jetzt aus .
Ich hatte Hinnerk und Inken länger nicht bei der Freiarbeit gesehen . Es ist immer wieder erstaunlich wie schnell ein Pferd anfängt mit seinem Menschen zu kommunizieren . Beim letzten gemeinsamen Treffen , haben wir noch dadrüber geredet , wie setzt man ein Kaltblut überhaupt in Bewegung . Hinnerk stand mehr als das er lief .
Jetzt ist er ein super aufmerksames Pferd , das genau auf Inkens Signale achtet und sogar von sich aus mal ein paar Galoppsprünge macht . Er lernt und versteht sehr schnell und liebt neue Herausforderungen . Apportieren kann er wie ein Hund . Als Inken direkt vor ihm stand , schaute er sie genau an und schien auf Zeichen zu warten . Ich machte ihr den Vorschlag , sie sollte doch mal vor ihm mit gekreuzten Beinen seitwärts gehen und dann mal schauen ob er es nachmacht . Und siehe da , er schaute , er überlegte und kreuzte dann ebenfalls seine Beine zum Seitwärts .Wow !
Wie fange ich mit einem Pferd , das sich freiwillig nur sehr langsam oder gar nicht bewegt , mit der Freiarbeit an ? Spannende Frage , wobei die Antwort Kreativität und Hinschauen erfordert . So haben wir Hinnerk , völlig ungeputzt , auch nur kurz mit auf den Platz genommen und einfach mal geschaut . Ihn bis in den Trab zu treiben ist richtig Arbeit . Hinnerk fehlt noch jedes Verständnis für die Zeichen für Vorwärts und das nicht nur im Freilauf . Die erste Aufgabe ist also ihm zu erklären was mit den Zeichen gemeint ist und ihn für jedes kleine Vorwärts sofort mit Stimme zu belohnen .
Auf den Fotos kann man auch sehr gut erkennen , wie sehr Hinnerk denkt und versucht den Menschen zu verstehen . Sein Ausdruck ist dabei offen und friedlich . Die Idee sich Inken zu zuwenden verstand er schneller als das Vorwärts .
Die oberen sind die ersten Fotos die Inken selber gemacht hat .
Hinnerk heißt eigentlich Halligbote und ist ein 3 jähriger Schleswiger . Gezüchtet wurde er von Bernd Hansen und ist dort auch aufgewachsen . Anfang des Monats ist er umgezogen und wohnt jetzt bei Familie Schmidt .Er hat sich schon gut eingelebt und versteht sich mit seinen Kumpels Henrik , Jonte und Cedric immer besser . Allein durch seine Masse versperrt er den anderen schon mal den Durchgang , da braucht es keine anderen Gesten .
Hinnerk kennt das 1x1 im Geritten wie auch im Gefahren werden . Er macht sehr willig mit und hat immer einen sehr schönen freundlichen und interessierten Gesichtsausdruck dabei . Beim Führen lief er am Anfang einfach so mit . Man konnte sehen , dass er noch keine Idee hatte genau auf seinen Menschen zu achten . Auch dass der Mensch von rechts führt , schien für ihn neu zu sein . Er versuchte immer wieder auf die andere Seite zu gelangen , bis er verstanden hatte , dass das so nicht gewünscht ist . Mit der Zeit hörte er immer mehr zu und man konnte sehen wie er seine Schrittlänge anpasste und auch die Körpersprache zum Halten deutlich mehr wahrnahm und umsetzte .